Tiroler Demenzsymposium

Datum: 23.01.2020

Das ärztliche Personal spricht mit einem älteren Patienten.

Foto: Gerhard Berger

24.01.2020

Demenz im Fokus

Über 340 TeilnehmerInnen aus ganz Österreich wurden am 23. Jänner beim Tiroler Demenzsymposium von LRin Gabriele Fischer und LR Bernhard Tilg begrüßt: „Ich darf die Gelegenheit nutzen, mich bei allen Betreuungseinrichtungen und Systempartnern sowie bei den Angehörigen für ihre professionelle Arbeit und ihr tägliches Engagement in der Begleitung von Menschen mit Demenz zu bedanken“, betonte Tilg. LRin Fischer freute sich ebenso, Teil des multiprofessionellen Symposiums zu sein: „Die Zusammenarbeit von Gesundheits- und Sozialberufen sowie der interdisziplinäre Austausch werden in Zukunft immer wichtiger werden.“ Neben pflegerischen, medizinischen und sozialpolitischen Dimensionen standen besonders gesellschaftliche Aspekte der Demenz im Mittelpunkt.


In Tirol leben rund 11.000 Menschen mit Demenz. Die Erfahrung jeder Person mit Demenz ist einzigartig und das Fortschreiten der Erkrankung ist unterschiedlich. „Wie Menschen mit Demenz ihre Erkrankung erleben resultiert nicht nur aus biomedizinischen Phänomenen wie dem Grad ihrer neurologischen Beeinträchtigung und ihrer körperlichen Gesundheit, sondern auch aus sozialen und psychologischen Faktoren wie ihrer persönlichen Biographie. In der Begleitung ist Sensibilität gefragt“, erklärt Josef Marksteiner, Ärztlicher Leiter der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie A am LKH Hall.


Demenzerkrankungen bringen für unsere älter werdende Gesellschaft nicht nur medizinische und pflegerische Herausforderungen mit sich. Die Begleitung und Betreuung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen ist vielmehr zu einer zivilgesellschaftlichen Aufgabe geworden. Daher beschäftigen sich zahlreiche FachexpertInnen und Engagierte bereits seit vielen Jahren mit dem Thema Demenz und setzen sich für eine gute Versorgung von Betroffenen und deren Angehörigen ein. 2015 wurde die Österreichische Demenzstrategie entwickelt und präsentiert. Die Implementierung der Koordinationsstelle Demenz Tirol des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol und die Initiative Demenz braucht Kompetenz der tirol kliniken sind wichtige Beiträge zu deren Umsetzung – und das gemeinsam veranstaltete Tiroler Demenzsymposium ein wichtiger Meilenstein.


Diese Veranstaltung am Ausbildungszentrum West stand im Zeichen von Vernetzung und Austausch. „Wir wollten damit aber auch aufzeigen, wie vielfältig und innovativ die bestehenden Angebote und Projekte bereits sind. Und vor allem wie hoch das Engagement derjenigen ist, die Menschen mit Demenz begleiten, betreuen, pflegen und behandeln“, so Verena Bramböck, Leiterin der Koordinationsstelle Demenz, Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol.


„Wir sind überwältigt, dass dieses Fachsymposium einen so hohen Anklang gefunden hat – es war innerhalb kurzer Zeit ausgebucht“, sagt Beate Czegka, Koordinatorin der Initiative „Demenz braucht Kompetenz“ der tirol kliniken. „Und es freut uns besonders, dass wir Katrin Seeher von der WHO für diese Veranstaltung gewinnen konnten.“ In ihrem Vortrag zeigte sie Aktionsfelder der globalen Demenzstrategie der WHO auf, in denen Mitgliedsstaaten tätig werden können, um eine langfristige Versorgung demenziell erkrankter Menschen sicherstellen zu können. Aber auch was andere Staaten von Österreich lernen können.


Neben gesundheits- und sozialpolitischen sowie medizinisch-wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Dimensionen standen am Symposium auch rechtliche Aspekte und Themen wie Humor, Musik oder Umgebungsgestaltung im Fokus. MedizinerInnen, Gesundheits- und Sozialberufe, beruflich Engagierte sowie Betroffene konnten bei Vorträgen und Expertengesprächen neue Erkenntnisse sammeln, anregende Gespräche führen und sich austauschen.

 


Bildnachweis: Andreas Friedle
 

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