Praxistag "Demenz - den Alltag meistern" in Zams

Datum: 06.07.2023

Paxistag Demenz Zams

Bereits zum dritten Mal fand der Praxistag "Demenz - den Alltag meistern" im Garconnierensaal im Mitarbeiter: innen Haus des Krankenhauses Zams statt. Der rege Andrang verdeutlichte die Dringlichkeit des Themas.

Am 6. Juli 2023 lockte der dritte Praxistag „Demenz - den Alltag meistern" mehr als 50 Betroffene, Angehörige und Interessierte an. Die Veranstaltung hatte das Ziel, umfassende Informationen über Demenz bereitzustellen, den Austausch von Erfahrungen zu fördern und den Teilnehmer: innen direkten Zugang zu Expert: innen zu ermöglichen.

Auch Bezirkshauptmann Siggi Geiger ließ es sich nicht nehmen der Veranstaltung in Zams beizuwohnen: „Österreichweit leben rund 130.000 an Demenz erkrankte Personen. In Tirol sind es hochgerechnet 12.000. Bis 2050 wird sich diese Zahl laut Schätzungen verdoppeln. Das wird in den nächsten Jahren eine sehr große Herausforderung, vor allem für den Pflege- und Betreuungsbereich, was in erster Linie die pflegenden Angehörigen trifft“, betont Geiger, und weiter, „gerade deshalb ist diese Initiative eine sehr gute, weil Sie als Teilnehmerinnen und Teilnehmer hier sehr viele Informationen bekommen, aber auch sich untereinander austauschen können.“ In dieselbe Kerbe schlägt Brigitte Kohtz vom St. Vinzenz Bildungszentrum für Gesundheitsberufe: „Es gibt einschlägige Studien die aufzeigen, wie wichtig gute Information und Vernetzung für Angehörige sind, um gut begleitet durch die Hochs und Tiefs zu kommen und den oft schwierigen Alltag meistern zu können.“

Neue Modelle, neue Netzwerke, neue Strategien

Den Impulsvortrag hielt der ehemalige CARITAS Direktor Georg Schärmer. Seine gesellschaftskritischen Gedanken und Inputs stimmten die Teilnehmer:innen auf den weiteren Verlauf des Tages ein: „Wir alle leben in einer Zeit der „Zu-vilisation“, einer Zeit der Oberflächlichkeit, einer Zeit der riesen Ablenkung und in einer Zeit der Leistungsträger. Gerade in einer solchen Zeit gehen ältere Menschen, bzw. Menschen mit Erkrankungen unter“, so Schärmer. Er fordert die Anwesenden dazu auf, darüber nachzudenken, diesem Gesellschaftsbild entgegenzuwirken: „Es braucht neue Modelle, neue Netzwerke und neue Strategien.“ Wünschen würde er sich eine Bürgerbewegung im Pflegebereich, da die Gesellschaft dieses besonders wichtige Thema für sich selbst in Anspruch nehmen müsse.

Vielfältiges Workshop Angebot

Im Anschluss hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, aus sechs verschiedenen Workshops zu wählen und an zahlreichen Informationsständen individuelle Beratung zu erhalten. Die Themen reichten von sozialrechtlichen Fragestellungen über Strategien zur Bewältigung des Alltags, Wohnberatung und dem Umgang mit emotional herausfordernden Situationen bis hin zu medizinischen Informationen bei Verdacht auf Demenz.

Informationen, Austausch und Beratung

Zusätzlich zu den Workshops beantworteten Expert:innen die individuellen Fragen der Teilnehmer:innen. Dadurch wurde auf die spezifischen Bedürfnisse eingegangen. Die Besucher:innen erhielten hilfreiche Tipps und Empfehlungen zum Umgang mit Demenz, und nahmen die Möglichkeit des Austausches untereinander wahr.

„Menschen, die von Demenz betroffen sind, ihre Angehörigen und andere Interessierte trafen sich in einer informellen Atmosphäre, tauschten Geschichten aus, und konnten somit gegenseitige Unterstützung erfahren. Dieser offene Dialog half den Teilnehmer:innen dabei, sich gegenseitig zu stärken und zu ermutigen“, freut sich Verena Bramböck von der Koordinationsstelle Demenz am Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol über den großen Zuspruch aus der Bevölkerung.

Förderung von Wissen

Die Veranstaltung war eine Kooperation der Koordinationsstelle Demenz des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol mit dem Krankenhaus Zams und dem St. Vinzenz Bildungszentrum für Gesundheitsberufe, dem Verein VAGET, der Caritas, dem Heim Santa Katharina Ried im Oberinntal, dem CareManagement Tirol, der Selbsthilfe Tirol sowie dem Sozial und Gesundheitssprengel Obergricht.

 
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