Im Alter lassen die Merk- und Konzentrationsfähigkeit häufig nach. Man vergisst vieles und das Denken fällt schwerer. Auch muss man sich mit einer Sache länger und intensiver beschäftigen, damit man sie abspeichern kann. Diese Anzeichen bedeuten aber nicht gleich, dass man an einer Demenz erkrankt ist.
Haben Sie jedoch einen Verdacht auf Demenz oder machen Sie sich Sorgen wegen langanhaltender Vergesslichkeit?
Hier möchten wir Sie über die wichtigen ersten Schritte informieren.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist überaus wichtig. Erkennt man früh die Anzeichen für eine Demenz, gibt es bereits gute Maßnahmen und Therapien. Dadurch können die Betroffenen länger selbständig bleiben und auch ihre Lebensqualität länger erhalten. Die Betroffenen und ihre Angehörigen können sich dadurch besser auf Veränderungen einstellen und notwendige Vorbereitungen treffen.
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Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt
Wenn sich Vergesslichkeit, Veränderungen im Denken, Unsicherheit oder auffälliges Verhalten über längere Zeit beobachten lassen, dann sollte man die Hausärztin oder den Hausarzt aufsuchen.
Hausärzt:innen kennt die Situation der Betroffenen und deren Angehörigen am besten. Sie sind gute Ansprechpartner:innen für bestehende Ängste und Sorgen. Durch das gemeinsame Gespräch lassen sich die nächsten Schritte in die Wege leiten.
Manchmal ist eine Überweisung zu Fachärzt:innen oder an eine Gedächtnisambulanz notwendig. Dort werden die Betroffenen genauer untersucht, damit die Ärzt:innen eine Diagnose stellen können.
Ärzt:innen in Ihrer Region können Sie über die Arztsuche der Ärztekammer Tirol finden:
Arztsuche der Ärztekammer Tirol
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Diagnostische Abklärung
Warnsignale wie Vergesslichkeit deuten nicht immer gleich auf eine Demenzerkrankung hin. Wenn sich die Leistungsfähigkeit, das Denkvermögen oder die Gefühlswelt verändern, kann das viele verschiedene Gründe haben. Umso wichtiger ist die medizinische Untersuchung und Diagnose durch fachärztliches Personal. Selbsttests oder gut gemeinte Beurteilung von Laien können eine ärztliche Untersuchung nicht ersetzen. Nur Ärzt:innen können zuverlässige Diagnosen stellen!
Handelt es sich tatsächlich um eine Demenzerkrankung, gibt es bereits gute Maßnahmen und Therapien. Durch diese können die Betroffenen länger selbständig handeln. Auch die Lebensqualität der Betroffenen, ihrer Angehörigen oder anderer Bezugspersonen kann sich dadurch erhöhen. Durch eine frühe Erkennung der Krankheit können die Betroffenen auch noch selbst über wichtige Dinge entscheiden - zum Beispiel über die persönliche Vorsorge.
Die Untersuchungen für eine Demenz-Diagnose können eine längere Zeit beanspruchen und erfolgen in mehreren Schritten.
Zunächst sprechen Ärzt:innen mit den Betroffenen. Besonders wichtig ist auch die Einschätzung von Angehörigen oder anderen Bezugspersonen. Denn sie kennen die Betroffenen und deren Situation meist am besten. Damit die Ärzt:innen mit den Angehörigen oder Bezugspersonen reden kann, braucht es aber immer das Einverständnis der Betroffenen. Eine Checkliste für das Arztgespräch finden Sie hier:
Demenzportal Checkliste
Es folgen verschiedene körperliche Untersuchungen wie zum Beispiel:
- Blutuntersuchungen
- EKG: Mit dieser Methode untersucht man das Herz.
- Bildgebung: Damit sind Methoden zur Untersuchung des Gehirns gemeint wie zum Beispiel CT oder MRT.
- Neuropsychologische Testverfahren: Mit diesen Verfahren prüft man die Leistung des Gehirns.
Sind die Befunde nicht eindeutig, erfolgen weitere Untersuchungen zum Beispiel:
- Ultraschall der Halsgefäße
- EEG: Mit dieser Methode misst man die elektrische Aktivität des Gehirns.
- PET: Mit dieser Methode erkennt man Stoffwechselprozesse im Gehirn.
Alle erwähnten Untersuchungen sind völlig schmerzfrei!
Erst wenn alle nötigen Ergebnisse der Untersuchungen und Gespräche vorliegen, bespricht man die weitere Behandlung mit ärztlichem Fachpersonal.
Auch wenn die Betroffenen keine Behandlung brauchen, sollte man einer Demenzerkrankung vorbeugen. Deshalb ist eine rechtzeitige und gute Vorsorge wichtig. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema "Vorsorge und Vorbeugen":
Vorsorge und Vorbeugen
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Behandlung
Ärzt:innen besprechen mit den Betroffenen und deren Angehörigen die Ergebnisse der Untersuchungen und erklären, wie man nun am besten vorgeht.
Leider kann man Demenz noch nicht heilen. Es lassen sich mittlerweile jedoch die Symptome mildern und der Verlauf der Krankheit verlangsamen. Für einen umfassenden Behandlungsplan sollte man eine Behandlung mit Medikamenten auch mit anderen Therapieformen kombinieren.
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Laufende Kontrolle
Eine regelmäßige ärztliche Begleitung ist auch nach der Diagnose "Demenz" wichtig. Ärzt:innen können so den Verlauf der Krankheit besser beobachten und sehen:
- Wie wirken die Medikamente?
- Welche Therapien helfen dem Betroffenen?
Weiters geben Ärzt:innen wichtige Hilfestellungen und informieren genauer über die Krankheit.
Hausärzt:innen vereinbaren mit den Betroffenen regelmäßig Kontrolltermine. Wenn nötig, überweisen sie die Betroffenen weiter zu Fach:ärztinnen.
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